Kakteenkultur im Garten

Winterharte Kakteen im eigenen Garten

Standort
Grundvoraussetzung für ein gutes Gedeihen ist ein vollsonniger Standort. Als sehr positiv hat sich auch ein windgeschützter Platz erwiesen. Im Winter würde dies eine geschlossene Schneedecke bieten, aber leider zeigt sich der Winter in unseren Breitengraden als sehr wechselhaft. Darum ist ein Regenschutz bei den meisten Pflanzen sehr von Vorteil.
Ideal ist natürlich, wenn man die Pflanzen in Pflanzgefäßen pflegt und diese während der Wintermonate an einem regengeschützten Platz überwintert. Meist gibt es nahe am Haus oder im unbeheizten Gewächshaus freie Flächen. Bei ausgepflanzten Kakteen lassen sich schnell und einfach aus Holz oder Stahlgewebe ein Gestell errichten, dass dann mit Folie oder Plastik abgedeckt wird. Die Seitenwände sollten offen bleiben.
Um Pilzkrankheiten vorzubeugen ist eine Frischluftzufuhr besonders wichtig!
Kleine Mühen werden im Sommer mit einer reichen Blüte belohnt!

Substrat
Beim Substrat gehen die Meinungen oft auseinander. Es ist egal für welche Mischung man sich entscheidet, wichtig ist, dass die Pflanzenerde locker bleibt und sich Nährstoffe halten können. Als Grundrezept hat sich folgende Mischung bewährt:
30% Blumenerde, 20% Gartenerde/Komposterde, 30% Sand und 20% gebrochenen Blähton.
Ich selbst verwende weniger Sand und keinen Blähton, dafür bevorzuge ich Perlite, das hervorragende Eigenschaften zeigt und dazu etwas Splitt als Beimischung zum Substrat. Als Grunddüngung mische ich grobe Hornspäne ins Substrat. Dieses lockere Substrat kann sich schnell erwärmen und gewährleistet ein schnelles Abtrocknen nach Regenperioden.
Bei Freilandpflanzungen wird je nach Beschaffenheit des Mutterbodens, das Substrat aufgelockert durch Sand, Splitt, Kies, Lecaton oder ähnlichen Materialien. Bei sandigen Böden ist zu empfehlen, etwas Torf (bis zu1/3) einzuarbeiten.
Die Wurzelballen sollten beim Auspflanzen zu 2/3 im Substrat sein, das obere Drittel sollte aus der Erde schauen und dann mit mineralischen Gemisch (bei mir Splitt) abgedeckt werden.

Düngung
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Kakteen keine Düngung benötigen. Ganz im Gegenteil gibt es nur wenige Pflanzen die von der Düngung so abhängig sind wie Kakteen. Bei Nährstoffmangel zeigen die Pflanzen keinen Zuwachs mehr und es führt dazu, dass die Pflanzen nach wenigen Jahren eingehen.
Bei Freilandkakteen kann die erste Düngegabe schon im März erfolgen. In den darauffolgenden Monaten April bis Juni hat sich eine 14-tägige Düngung als sehr gut erwiesen. Pro Quadratmeter können zwischen 20 und 30 Gramm eines Volldüngers wie z.B. Blaukorn gegeben werden.
Bei Flüssigdüngung mit einer 1%igen Mehrnährstoffdüngers regelmäßig gießen.
Im Juli sollten die Pflanzen nur noch leicht gedüngt werden und im August sollte zum Abschluss ein Kaliumdünger (Kalimagnesia 20g/m2) gegeben werden. Dadurch härten die Pflanzen gut aus und sind für den kommenden Winter gut gerüstet.

Bewässerung
Durch die Trockenperiode in den Wintermonaten wird die Blütenbildung bei vielen Kakteen gefördert. Eine Besonderheit gibt es bei Opuntia fragilis und deren Formen. Für sie ist es wichtig, dass sie im zeitigen Frühjahr (Ende Februar) eine kräftige Wasserzufuhr bekommen, darin wird ihnen die Schneeschmelze vorgegaukelt und dadurch zeigen die Pflanzen einen reichen Blütenansatz.
Bei den anderen Kakteen ist es auch wichtig, gerade in den Frühlingsmonaten, für eine ausreichende Wasserzufuhr zu sorgen. Jedoch muss immer auf Staunässe geachtet werden, denn da besteht die Gefahr des Faulens!
Das lockere Substrat trocknet auch in den Sommermonaten schnell aus. Von Anfang März bis Ende August (nicht in den Regenperioden) ist alle ein bis zwei Wochen zu gießen. Dies kann man auch gut für die Flüssigdüngung nutzen. Bei frei ausgepflanzten Kakteen wird nur bei längeren Trockenperioden gegossen.
Im Herbst schrumpfen dann die einzelnen Glieder und zeigen oft eine bräunliche Färbung. Bei den meisten Opuntien liegen dann sogar alle Glieder am Boden. Dies ist für die Pflanzen eine Schutzmaßnahme gegen den bevorstehenden Frost.
Im Frühjahr richten sich die Pflanzen innerhalb weniger Tage wieder auf und bilden ab Ende April wieder neue Sprosse und zeigen auch die ersten Blütenknospen.

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